Auch an Land ist es schön – Tierfotografie

Heute gibt es mal einen Blog der etwas anderen Art. Ich war mal ausnahmsweise nicht auf dem Wasser unterwegs, sondern mit Kamera und Teleobjektiv an Land „auf der Jagd“. Meine „Beute“ waren zahlreiche bunte Geschöpfe, die mir wieder einmal gezeigt haben, wie schön die Natur hierzulande doch sein kann. Also, viel Spaß mit den Bildern!

Hier in den Weinbergen am Kaiserstuhl gibt es jede Menge zu entdecken.

Häufig sehe ich ja viele schöne Vögel und andere Tiere, wenn ich im Boot sitze. Nur selten gelingt es mir aber, sie mit meiner Kamera einzufangen. Entweder sind sie (für mein Objektiv, das ich auf dem Wasser nutze) zu weit entfernt, oder verkrümeln sich, sobald ich auch nur in ihre Nähe komme. Daher habe ich es umso mehr genossen, in den letzten Tagen mal in Ruhe mit einer geeigneten Kamera und einem großen Teleobjektiv loszuziehen. Auf meiner Camper-Reise in den Süden Deutschlands habe ich einige Highlights erlebt, von denen ich Dir gern erzählen möchte.

Eisvogelpark Landsberg am Lech

Ein kleiner Traum wurde für mich am 1. Mai wahr. Bevor es für mich nach Fürstenfeldbruck zu den Naturfototagen und einigen Workshops/Seminaren zur Astrofotografie ging, besuchte ich mit einer Bekannten den Eisvogelpark in Landsberg am Lech. Bei wunderschönstem Wetter trafen wir uns um kurz vor 8 Uhr und nahmen – zusammen mit Sebastian, einem der Betreiber – in einer kleinen Holzhütte am Bach Platz. 120 € zahlt man hier pro Tag und Person – und diese haben sich für mich denke ich mehr als gelohnt, auch wenn ich nicht bis zum Abend bleiben konnte.

Aus diesem sogenannten Eisvogel-Hide würden wir mit etwas Glück einige Tiere aus nächster Nähe beobachten und natürlich auch fotografieren können – allen voran den leuchtend blauen, namensgebenden Prachtvogel. Zunächst hatten wir aber anderen Besuch auf dem kleinen Idyll direkt vor der Hütte: nach nicht einmal 15 Minuten im Hide kam der Baummarder vorbei – wohl ein durchaus seltener Gast, wie Sebastian uns sagte. Ein äußerst süßer Gast war es auf jeden Fall!

Der Baummarder kam als erstes vorbei – nach nicht einmal 15 Minuten Wartezeit!

Aber auch auf den Stargast mussten wir nicht allzu lang warten. Nach gut einer Stunde kam das Männchen (oben links im Bild) das erste Mal vorbei. Er tat uns sogar den Gefallen, mit Fisch im Schnabel für ein Foto zu posieren. Und eine knappe Stunde später erwies uns auch das Weibchen (unten links im Bild) die Ehre. Da sie nur ca. 7 Meter vom Hide entfernt saßen, ließen sie sich wunderbar mit dem 600 mm Teleobjektiv einfangen.

Für mich einer der schönsten Vögel! So oft hatten wir schon Eisvögel bei unseren Paddeltouren gesehen – und nun endlich auch mal im Foto festgehalten!

Langweilig wurde es aber auch während des Wartens auf den Eisvogel keineswegs. Immer wieder schauten auch andere Vögel am kleinen Teich vor dem Hide vorbei. Wir erlebten sogar eine Premiere: Der Trauerschnäpper (oben links) war wohl noch nie zuvor am Hide gewesen. Als Vogel-Noop fand ich persönlich den farbenfrohen Buntspecht ja schöner, aber es freute mich natürlich sehr, dass wir diesen erstmaligen Besuch miterleben durften. Und auch andere Vögel wie die Meise und der Fink verkürzten uns die Wartezeit bis zum nächsten Eisvogelbesuch.

An Vögeln mangelte es uns an diesem Tag nicht. Der Trauerschnäpper (oben links) war sogar an diesem Tag das erste Mal am Hide zu sehen!

Der wohl niedlichste Besucher an diesem Tag kam dabei immer mal wieder vorbei und posierte vorbildlich vor der Kamera. Zum Verlieben die kleinen Eichhörnchen!

An diesem süßen Geschöpf kann ich mich gar nicht satt sehen!

Mein Lieblingsbild ist aber ganz eindeutig dieses!

Wie süß ist diese Putzaktion bitte?!

Sehr beeindruckend fand ich auch die Rabenkrähe (zumindest hoffe ich, dass es eine ist). Fast schon künstlich sieht sie auf den Fotos aus, wie sie da so am und im Teich steht.

Fast wie ausgestopft wirkt diese Rabenkrähe auf den Fotos. Irre!

Bevor ich gegen 14:30 Uhr leider los musste, zeigte sich pünktlich zum Mittag noch einmal das Eisvogelweibchen und kurz vor halb zwei sogar noch eine Ringelnatter. Für mich ein toller Abschied aus dem Hide, dessen Besuch sich in meinem Fall definitiv gelohnt hat! Daher ein dickes Dankeschön an Karin, die schon Stammgast im Hide ist und den Termin an diesem Tag organisiert hatte. Wenn Du auch mal in Landsberg vorbeischauen möchtest, kontaktiere die Jungs einfach über ihre Webseite oder Instagram. Auf letzterem Kanal werden auch kurzfristig freiwerdende Plätze bekannt gegeben und natürlich tolle Bilder aus dem Hide gepostet.

Neben einem dritten Eisvogel-Besuch schaute sogar die Ringelnatter am Ende noch vorbei.

Kaiserstuhl

Nach einem tollen Workshop-Wochenende ging es für mich am 5. Mai weiter aus dem (mittlerweile) verregneten Fürstenfeldbruck in Richtung Schwarzwald. Was ich dort gemacht habe, dazu mal in einem anderen Blog mehr. Danach ging es jedoch für mich zum Kaiserstuhl, nordwestlich von Freiburg. Dort sollte es nämlich weitere tolle Vögel geben, die ich mir nicht entgehen lassen wollte: die bunten Bienenfresser. Noch nie hatte ich diese fast schon papageiartigen Vögel live erlebt, geschweige denn fotografieren können.

Also hieß es am 7. Mai erneut früh aufstehen, um die (hoffentlich) ersten Sonnenstrahlen zu nutzen. Die Sonne ließ sich allerdings etwas Zeit, so dass die ersten Stunden in den Weinbergen bei ordentlich Wind trotz Daunensachen eine recht frostige Angelegenheit wurden. Aber was tut man nicht alles… Und es hat sich auch gelohnt, denn schon bald konnte ich die ersten Bienenfresser in weiter Ferne sehen.

Die kleinen bunten Schönheiten sind durchaus scheu und nicht so leicht zwischen den Weinbergen zu erwischen.

Danach erregte allerdings ein anderes faszinierendes Tier meine Aufmerksamkeit. Ein Turmfalke saß zunächst fotogen auf einem Stamm, bevor er in Windeseile nach unten schoss und mit seiner Beute ganz in meiner Nähe landete. Bei näherem Hinschauen sah ich, wem er da gerade den Kopf abbiß – einer Smaragdeidechse. Diese gibt es hier zwar häufiger, sie zu finden ist aber offenbar für Falken sehr viel einfacher als für Menschen. Ich hoffte natürlich, dass dies nicht meine einzige Begegnung mit dieser tollen grünen Eidechse bleiben würde.

So hatte ich mir das mit der Smaragdeidechse zwar nicht vorgestellt, aber auch das gehört zur Natur.

Nach einer kleinen Mittagspause ging es für mich dann auf einen längeren Spaziergang durch die sonnigen Weinberge. Neben der wunderschönen Kulisse hielt diese Wanderung eine echte Überraschung für mich bereit: aus einer der Bruthöhlen der Bienenfresser direkt neben der Straße schaute mich plötzlich eine knallgrüne Eidechse an! Aufgeregt machte ich erst einmal Fotos aus sicherer Entfernung, bevor sie womöglich gleich wieder verschwinden würde. Aber daran schien sie gar nicht zu denken – sie genoß die Sonne und störte sich nicht im Geringsten an meiner Anwesenheit. So konnte ich am Ende bis auf etwa 1,5 Meter an sie herangehen und in aller Ruhe Fotos machen. Wahnsinn!

Nach allem, was ich im Internet finden konnte, dürfte es sich aufgrund des grünen Rückens tatsächlich um eine der mittlerweile selten gewordenen Smaragdeidechsen gehandelt haben. Solltest Du ein Tierkenner sein und das anders sehen, schreib mir gern in die Kommentare. Das gilt natürlich auch für die anderen Fotos.

Ein Träumchen, solch eine wohl gar nicht so leicht zu erwischende Smaragdeidechse aus nächster Nähe bestaunen und fotografieren zu können!

Aber auch an fliegenden Tieren mangelte es nicht an diesem Tag. So wurde mir zum ersten Mal bewusst, wie schillernd bunt ein Star (oben links) doch ist. Und von einem Bluthänfling (oben rechts) hatte ich vorher noch nie etwas gehört. Aber immer wieder toll, was es an Orten wie diesen so zu entdecken gibt! Da könnte man glatt zum Tierfotografen werden.

Überraschend bunt blieb es dann auch auf meinem weiteren Spaziergang.

Richtig gelohnt hat sich dann schließlich ein letzter Rundgang am Nachmittag. Zuerst konnte ich den wunderschönen Turmfalken nochmal richtig toll einfangen, und am Ende einen Bienenfresser aus näherer Entfernung (immer noch schätzungsweise 20-30 Meter weg) ablichten. Ein toller Abschluss dieses genialen Tages in der Natur!

Wenn ich die Bilder nicht selbst aufgenommen hätte, würde ich fast an KI glauben.

Zum Abschied posierte dieser Bienenfresser nochmal ganz brav für mich.

Taubergießen

Wer mein Kanutourenbuch – Band 1 kennt, hat sicher schonmal was vom Taubergießen gehört. Dieses traumhafte Naturschutzgebiet an der französischen Grenze wird mein letztes Ziel auf meiner Reise durch Süddeutschland sein. Bevor ich hier dieses Mal zu Fuß und per Fahrrad unterwegs bin, heißt es für mich nun erstmal ein wenig Schreibtischarbeit erledigen. Aber als ob mich die Tiere plötzlich verfolgen, bot sich auch hier – direkt neben meinem Stellplatz – ein Motiv, dass ich schon unzählige Male vom Wasser aus gesehen hatte: der Graureiher. Dieser soll also auch hier im Blog nicht fehlen. Er stellt erst einmal den Abschluss dieses kleinen Foto-Erlebnisberichts über die Schönheit der Natur an Land dar… Und wer weiß, vielleicht folgen weitere tolle Tiere in den nächsten Tagen.

Endlich konnte ich auch den Graureiher mal mit einer größeren Brennweite und ohne wackeliges Boot unter mir ablichten.

 

Wenn Dich die Technik hinter den Fotos interessiert…

Solltest Du selbst fotografieren und Dich fragen, wie die Bilder entstanden sind, hier noch ein paar Rahmendaten: Ich habe alle Aufnahmen mit der Sony A7 IV und dem Sigma 150 – 600 mm 1:5-6.3 DG DN gemacht. Das Objektiv habe ich freundlicherweise von Sigma zum Testen leihweise zur Verfügung gestellt bekommen. Und ich muss sagen, ich bin sehr begeistert von dieser Kombination! Die Kamera bietet mit 34 Megapixeln genügend Auflösung für einen Beschnitt, der trotz der hohen Brennweite bei den meisten Motiven nötig war. Das Bildrauschen war aufgrund der Lichtverhältnisse und kurzen Belichtungszeiten häufig recht stark, da ich mit der ISO teilweise auf bis zu 12.800 raufgehen musste. Hier hat zum Glück die geniale KI-Entrauschen-Funktion in Lightroom (mehr dazu habe ich mal in meinem Astrofoto-Blog geschrieben) einen super Job gemacht. Dieses Programm habe ich auch generell für die Bildbearbeitung genutzt.

4 Kommentare
  1. Martina Pomowski sagte:

    Ich war hin und weg von deinen Tierfotos, einfach Klasse und einige der Motive hattest du doch bestimmt vorher gebucht😉😉. LG aus dem Norden

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